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Reisebericht Norwegen 2024
oder

altbekannt, aber alles neu




2883 km                                                                                                                            27.07.2024 - 02.08.2024





Dieses Jahr ist alles anders. Und doch ist die Reise selbst altbekannt. Aber wie meine ich das?

Letztes Jahr war ich allein unterwegs mit meinem Ford Ranger Raptor, meinem geliebten riesengroßen grauen Pick-up Truck.

Dieses Jahr bin ich mit einem Leihwagen unterwegs, nämlich mit einem schwarzen Ford Ranger Wildtrak. Denn mein Raptor ist kaputt. richtig kaputt. Und das seit Monaten. Die Informationen kommen später in einem "Eggis Endurowandern-Video", wenn die Sache ein hoffentlich gutes Ende hat.

Und ich bin nicht allein unterwegs. Denn seit ca. 1,5 Jahren weiß ich, daß ich eine erwachsene, nun 21jährige, Tochter habe. Und das Kind kommt mit!


Am Vorabend - dem 26.07.2024 - packe ich das Leih-Auto beim Autohaus Hugo Pfohe in Lübeck. Aus meinem defekten Raptor in den zur Verfügung gestellten Wildtrak. Die Dieselkanister und das Adblue auch noch in den Wildtrak gekippt und los nach Hause und die restlichen Sachen reingeworfen.

Morgen gehts los!



Tag 1 - (Tagesleistung 582 km) - 582 km

Um 7 Uhr geht mein Wecker und ich mache mich fertig. 

Die Frau ist traurig, da sie keinen Urlaub hat (sie hatte mit ihren Kindern im Mai Urlaub in Italien), aber wir werden dieses Jahr noch ein paar schöne gemeinsame Tage verbringen. Das Leben als Ehemann.

Das Kind angetextet. Sie antwortet. Sie ist wach und abfahrbereit. Mit der Kühlbox runter zum Auto, auf die Rückbank und angeschlossen. Wie immer habe ich Konzentrat zum Mischen von Getränken dabei. Kind und ich hatten vorher ordentlich eingekauft. Nur gesunde Sachen. Wirklich! Salami-Sticks, Fruchtquetschis (Fruchtpüree in kleinen Tütchen), Bratwürste, Frikadellen, Bananen und Gurken. Ja, ok. Nicht ganz so gesund.  


Um 9 Uhr komme ich in ihrer Straße an und sie steht bereits unten mit ihren Packtaschen. Sie hat alles dabei. Schlafsack, Luftmatratze, Klamotten, usw. Sofort verladen wir gemeinsam die Taschen auf der Ladefläche, die mit einem elektrischem Rollo abgedeckt ist.

Kurz müssen wir noch was bei DM besorgen ( Oh man! Mädchen!!   ) und wir fahren Richtung Autobahn und tanken die Fuhre voll. 

80 Liter Diesel im Tank, der einen Zwei Liter BiTurbo-Diesel mit 205 PS antreiben wird.

Der Wildtrak war schon mal bei mir, als wir im Mai mit den Kindern (Tochter und Schwiegersohn von meiner Frau und meine Tochter) auf der Insel Römö waren und er hat schon seine Vorzüge. Das eben erwähnte elektrische Rollo, eine Trittstufe an den hinteren Seiten, um besser auf die Ladefläche zu steigen, mehr Getränkehalter im Auto, tolle Innentürgriffe und mehr Ablageflächen im Auto, was das Kind sehr gern nutzt. Und der Verbrauch ist geringer! Denn seine Bereifung ist schmaler und die Motorabstimmung ist - sagen wir mal - etwas lascher. Auch hat er 8 PS weniger als meiner.


Um ca. 10:30 Uhr kommen wir bei bestem Wetter auf Fehmarn an und holen uns VIP-Tickets, damit das Auto weit vorn stehen kann, um besser aussteigen zu können. Denn mit einer Breite von fast 2,2 Meter ist das schwierig. 

Wir fahren rauf und stehen so ungünstig, daß die Beifahrertür sich gar nicht öffnen läßt. Auf meiner Seite wird das auch übel eng. Ich heule den Extra-Euros hinterher, die ich gelöhnt habe. Das Kind lacht und freut sich.





Kind krabbelt durch das Fenster raus und hilft mir beim Aussteigen, damit ich die Tür nicht gegen das nächste Auto bummere. Wir gehen etwas im Schiff rum und dann wieder runter zum Auto.




Auf Farö (wie immer) eine kurze Pause gemacht und weiter über die Autobahn (ja, ich will heute ordentlich Kilometer schrubben!) in Richtung Göteborg. 

Früh Abends suchen wir uns ein Vandrarhemn und haben auf Anhieb Glück. Etwa 50 km nördlich von Göteborg finden wir eine schöne Unterkunft. Das Kind ist hin und weg.


Kind packt aus.




Der Wildtrak ist die neue Generation und wirklich gut durchdacht im Detail



Das Kind brät weiter, nachdem ich fast den Feueralarm ausgelöst habe. Die Dänen haben Rauchmelder in der Küche. Klingt nicht so sinnvoll.



Noch vor 22 Uhr fallen wir wie tot ins Bett und schlafen schnell ein.



Tag 2 - (Tagesleistung 639 km) - 1221 km

Um 8 Uhr geht der Wecker und gehen runter zum Frühstück, was inklusive ist. Es ist ok.

Wir packen wieder unsere Sachen und bringen sie ins Auto. Da ich mit meiner Tochter schon öfter kleine Touren gefahren bin, sind wir ein engespieltes Team geworden. Wortlos reichen wir uns die Sachen, teilweise ohne hinzuschauen und verstauen sie. Auch verstauen wir die Sachen des Anderen und sind so schnell fertig. 

Um etwa 10 Uhr gehts weiter Richtung Norwegen.

Noch in Schweden finden wir eine historische Tankstelle mit einem dicken Ami-Schlitten davor. Meine Tochter liebt diese Autos (wovon wir auf der Autbahn noch jede Menge sehen werden) und ich halte an für die Fotos. Wie ihre Augen strahlen.   








Wir fahren über die Autobahn durch Oslo. Beeindruckende Hochhäuser in ungewöhnlichen Architektur-Stilen sind da zu sehen. Nett. Aber eben nur nett. Das Kind verschläft es.

Die Natur ändert sich. Von flachem Land zur hügeligen Gegend. Von bewirtschafteten Feldern zu dichten Wäldern. Und Stein. Viel Stein ist zu sehen. Ihr kennt das aus den alten Reiseberichten. 


Nach Stunden kommen wir in Lillehammer an und ich freue mich, wieder hier zu sein. Meiner Hauptbasis in Norwegen. Im Lillehammer Turistsenter war ich schon recht häufig. Am der Rezeption werden wir von einer netten Dame begrüßt und ich sage ihr, daß ich bereits im Compter bin. Sie schaut nach und sagt:"Oh! I see! Very often!" 

Ja, mich zieht es immer wieder hierher. Nach der Scheidung von meiner Exfrau saß ich oft hier unter dem Vorbau des Haupteingangs auf den Holzbänken und schrieb mein Reisetagebuch, programierte das GPS.....und nun bin ich mit meiner Tochter hier und zeige ihr meine wundervolle Welt. Und sie.......sie liebt es! Auch die norwegische kalte Luft. Sie ist zwar so groß wie ich, wiegt aber (zum Glück) nicht mal die Hälfte von mir. Aber sie liebt Kälte und hasst Wärme. Abstammung geklärt.  

Wir wollen ein Hotelzimmer, aber es sind alle belegt. Wir bekommen eine Hütte mit zwei Zimmern sowie mit Dusche und Klo. Etwas teuer, aber was solls.

Nachdem wir die Hütte bezogen haben, fahren wir los. Und wohin geht es? Richtig! Wieder zum Peer Gyntvegen! Ob mir das nicht langsam zu langweilig wird? Niemals! Denn der Weg ist wunderschön und ich bin mit dem Kind hier. Was aber ägerlich ist, daß meine DashCam in meinem kaputten Auto ist und ich während der Fahrt nicht filmen kann. Aber dafür finden wir später noch eine Lösung..... 









Mausi von meiner Tochter darf natürlich nicht fehlen.




Das erste Mal auf dem Peer Gyntvegen selbst fahren. Hochkonzentriert fährt sie auf den schmalen Wegen. Na, zum Glück macht sie nächstes Jahr den Führerschein. * hüstel*   














Ein Brauch ist es, daß jeder Reisende einen Stein niederlegt. So sind dann die Steinhaufen auf den Wegen entstanden.

Der Stein meiner Tochter


Mein Stein


Abends sind wir wieder zurück in Lillehammer und bereiten den Grill vor. Es gibt Bratwürste!





Ich bin etwas nachdenklich. Was wäre gewesen, wenn in der Vergangenheit einiges anders gelaufen wäre......


Wie tot fallen wir in die Betten bzw. Couch. 


Tag 3 - (Tagesleistung 303 km) - 1524 km

Heute kommt die große Tour zum Juvasshytta!

Der Juvasshytta ist einer der höchsten Berge Norwegens und über 1800 Meter hoch. Ich war bereits mit den Jungs auf dem Motorrad hiergewesen und hatte ne Höllenangst, da ich nicht schwindelfrei bin und die Serpentinen keine Begrenzungen haben. Man kann direkt gaaaanz weit runtergucken. 











 Und wieder habe ich dermaßen Schiss. Meine Tochter hat auch Höhenangst, aber nicht so dolle wie ich.




Hinter dem Juvasshytta ist noch ein weiterer Weg zur einer Liftanlage. Dort fahren wir hin und parken, weil wir im Schnee stehen wollen. Ich hatte das meiner Tochter versprochen. Zwischen dem Schnee und dem Parkplatz ist eine grobe Steinlandschaft. Meine Tochter:"Los Papa! Das schaffen wir!" Ich so: "Hmpf......"

Da ich ja leider echt dick geworden bin dank dem guten russischen Essen meiner Ehefrau, bin ich nicht so begeistert. Grundsätzlich war klettern nie meine Leidenschaft gewesen. Und das sind wirklich grobe Steine mit großen Lücken dazwischen, wo wir rüberklettern müssen! Und verdammt! Die Luft ist so dünn und ich so fett, daß mir die Puste auch noch auf halbem Wege ausgeht. Ich muß abbrechen. Für die 100 Meter zurück brauche ungefähr 30 Minuten. Aber auch meine sehr schlanke Tochter merkt die dünne Luft etwas. Sie begleitet mich wieder zurück und geht allein nochmal hoch und macht dieses Video. Für mein Kind war das ein unvergessliches Erlebnis! Und ich bin sehr froh, daß ich es ihr gezeigt habe.



Sie hat sich allerdings auf dem Weg das Fußgelenk und das Schienbein etwas aufgeschlagen, was wir verarzten. Kinder eben.  


Und wieder in Richtung Sonjefjellet. Eine wunderschöne Gegend!


  








Wir suchen wieder eine Unterkunft, haben aber Pech. Überall voll besetzt. Es ist eben Ferienzeit. Erst bei dem  Hotell Gaupnetunet - der vierte Versuch - klappt es. Und es war das letzte Zimmer. Allerdings mit Frühstück inklusive.





Nach dem langen ereignisreichen Tag fallen wir wieder früh ins Bett. Ich nehm wieder die Couch. 


Tag 4 - (Tagesleistung 254 km) - 1774 km

Der Wecker geht um 8 Uhr und wir essen ein gutes Frühstück, was als Buffet angeboten worden ist.

Um 9 Uhr geben wir den Schlüssel ab und fahren los zum nächsten großen Highlight: Den Jotunheimvegen! 

Den hatte Kai-Uwe uns seinerzeit gezeigt und ich war danach nie wieder dort gewesen. Aber jetzt will ich es dem Kind zeigen!

Wußtet ihr eigentlich, daß gefühlt die Hälfte aller Autos in Norwegen Teslas und Toyota RAV4 sind? Meine Herren! Das sind wirklich viele davon hier unterwegs. Wir habn allein vom RAV4 in 15 Minuten fast 30 Stück gezählt. Von den Teslas (ich kann die Dinger nicht auseinanderhalten) waren es deutlich mehr.


Wir nehmen noch eine Fähre über den Sonjefjord und meine Tochter kommt mit einer norwegischen Familie ins Gespräch, dessen kleiner, vermutlich 11 Monate alter Sohn ihr T-Shirt so schön findet. Meine Tochter liebt Kinder! Sie ist hin und weg von dem kleinen Knirps.   


 




Unterwegs stoppen wir noch an einem riesigen Rastplatz. Das Kind wird wieder Kind und läuft anfangs mit Schuhen, später mit nackigen Füßen über den Steinkreis, der einen Durchmesser von ca. 70 Metern hat.


 


Der Jotunheimvegen ist gefühlt sehr lang und wir fahren gefühlt ewig.


 













Ich wollte hier irgendwo auf einem Campingplatz campen, haben aber nichts ansprechendes gefunden bzw. es war voll. Später am Tag haben wir das Skåbu Fjellhotell gfunden. Hier haben wir ein Frühstück hinzugebucht. Man muß auf einem Zettel all das ankreuzen, was man haben möchte. Es gibt kein Buffet, da man dann zu viel wegwerfen muß und das möchte man vermeiden. 



Unser Abendessen.    




Ich bin müde von den ganzen engen Fjordstraßen und Sandpisten und falle wieder früh ins Bett.


Tag 5 - (Tagesleistung 109 km) - 1883 km

Wir wachen um 8 Uhr auf und gehen runter zum Frühstück. Und nun kommt der Knaller, was wir nicht erwartet haben. Alle Punkte auf der von uns angekreuzten Liste wird einzeln und liebevoll serviert an den Tisch gebraucht. Meine Tochter hat es vortrefflich besxhrieben: "Man fühlt sich bei der individuellen Bewirtung wie ein reicher Mensch." Dem stimme ich vorbehaltlos zu! Rührei, Müsli mit Joghurt, superleckeres Brot, Saft, Käse, Wurst....

Alles, was das Herz begehrt!

Dieses Frühstück hat eine 9,8 von 10 von mir bekommen! Wow!

(Verdammt! Keine Fotos gemacht!)


Heute wollen wir wieder auf den Peer Gyntvegen, aber dieses Mal wollen wir öfter stoppen und die Natur genießen. Und wir wollen auch dort grillen! Spoileralarm: Wir hatten keinen Hunger.   

OK, nachdem wir 100 Meter entfernt vom Hotel noch eingekauft haben, sind wir los zum Peer Gyntvegen. Und noch nie brauchte ich so lange dafür. Über vier Stunden waren wir dort. Und ich bin sogar ein wenig gewandert. Ich! Gewandert!      










Am Ende des Peer Gyntvegen ist eigentlich eine Mautstation. Ist ja ein Privatweg. Damals fuhr man an die Schranke, zahlte bar (Geld in den Briefumschlag und in den Briefkasten) oder mit der Karte, aber nun ist alles weg und Kameras sind geblieben. Wie letztes Jahr bin ich ratlos durchgefahren. Und das auf den anderen Privatwegen auch. Denn eigentlich soll man sich auf einer norwegischen Webseite anmelden und darüber zahlen. Aber das klappt nicht. Auch bei der Tunnelmaut bekam ich letztes Jahr nie Post. Hm. Vielleicht bekomme ich dieses Jahr Post für die Zahlungen. Aber Moment! Das ist ja ein Leihwagen!!!   

OK, ich muß das Autohaus vorwarnen, daß eventuell Post aus Norwegen kommen könnte.  


Abends kommen wir in Lillehammer an und fahren direkt zum Turistsenter. Wir wollen wieder diese coole Hütte haben. Nein, sorry. Ist alles besetzt. Aber ein Doppelzimmer hätten wir. Oh man.....   





Nachdem wir uns eingerichtet haben, gehen wir in die Gästeküche und machen unsere Grillsachen in der Pfanne. 


Später gehe ich raus und mache noch ein paar Fotos. Ist wirklich nicht soooo dreckig geworden das Auto.





Abends nach 22 Uhr wollen wir noch rausgehen. Blöd nur, man kommt raus, aber ohne PN-Code nicht mehr rein. Meine Tochter fragt dann einen anderen Gast, der ihr den PIN sagt. Kind, ich bin stolz auf Dich!   

Es ist draußen recht frisch mit gerade mal 13 Grad. Jaaaaa, das es genau unsere Temperatur. Wir werden das Frösteln im sommerlichen Deutschland vermissen.

Wir klönen noch etwas und auf einmal erscheint eine junge Katze. Mein Kind findet die Katze total süß und streichelt sie. Sie folgt ihr unter dem Vorbau des Hotels und macht sich es bei meiner Tochter gemütlich. Mein Kind ist überglücklich!  




Nachdem die Katze wieder gegangen ist, sind wir hoch und schlafen gegangen.



Tag 6 - (Tagesleistung 454 km) - 2337 km

Um 9 Uhr gehen wir runter zum Frühstück, was total klasse serviert wird und sinnvoll sortiert worden ist.


 



Wir bleiben bis 11:30 Uhr. Dann packen wir unsere Sachen und verlassen das Hotel in Lillehammer. Heute geht es nach Kungälv, südlich von Göteborg. Ich habe den Abend zuvor ein Hotel gebucht, was ich letztes Jahr auch hatte. Denn dort gibt es wieder ein grandioses Frühstücksbuffet! Es ist das erste Mal, daß ich im vorwege was gebucht habe. Für mich eine neue Erfahrung.  


 

Unter dem Vorbau des Hotels in Lillehammer. Hier habe ich in den letzten Jahren viele schöne Stunden verbracht. Und nun das erste Mal mit meiner Tochter.


Nach dem Tanken geht es nach Süden. Die Anzeige sagt uns eine Reichweite von über 1000 km an!

Wir fahren los und ich beobachte die Reichweitenangabe. Sie steigt. 1018 km. 1022 km.

Ich: "Ha ha! Bei 1050 freue ich mich, aber bis 1100 kommst du niemals hin!"

Wildtrak:"Hold my beer!"

Die Anzeige steigt bis 1103 km!!!!   


Hinter der norwegisch-schwedischen Grenze fahren wir raus zu einem riesengroßen Einkaufszentrum, wo es einen ICA Maxi gibt. Wir wollen noch unsere geliebten OLW-Chips, die Elchwürste und vom Kind die geliebten Schoko-Kekse kaufen. Und wir bekommen wirklich alles!

An der Kasse legen wir unsere Produkte getrennt aufs Band. Da Kind ihre EC-Karte im Auto gelassen hat, zahle ich beides und sie überweist mir dann das Geld. Erst bezahle ich den ersten Schwung. 40 Euro. Ich zahle. Dann der zweite Schwung. Wieder ungefähr 40 Euro. Karte wird nicht akzeptiert. Noch mal. Nö. Will nicht. Die Kassierin: "Maybe you have cash?" Ich: "No." Und zücke die Kreditkarte. Rein und.....nicht akzeptiert. Beim zweiten Mal klappt es. Puh...   

Wir haben für 80 Euro nur Blödsinn gekauft. Aber das war es wert!   

Wir fahren rüber zum MAX, einem Burger-Laden. Den wollten wir noch mal ausprobieren. Im Laden sollen wir wie beim großen M am Terminal bestellen. Nur blöd, daß wir kein schwedisch können. Der Laden ist voll und ich bin gestresst. Aber Kind fragt am Tresen nach, ob man auch persönlich bestellen kann, was bejaht worden ist. Wir bestellen und warten auf das Essen. Unsere Nummer (wie ätzend! Wie aufm Amt!) wird aufgerufen und wir holen das Essen ab. Der Burger ist wirklich superknusprig und würzig. Die Nuggets sind doch arg klein. OK, mal ausprobiert. Und weiter. 

Um 19:05 Uhr kommen wir in Kungälv im Fars Hatt Hotell an und checken ein. Das Zimmer ist günstig und zweckmäßig. Kein Vergleich zu den Zimmern vorher, die aber auch teurer waren. Aber tatsächlich sind wir wegen des Frühstücks hier.  




Tag 7 - (Tagesleistung 546 km) - 2883 km

Der Wecker geht heute um 7 Uhr, da die längste Etappe vor uns ist. nämlich über Dänemark nach Hause. Das Frühstück ist wieder absolute Bombe! Es ist wirklich alles da! Brot, Brötchen, Hörnchen, Obst, Gebratenes, Joghurt, Getränke und vieles mehr! Und das alles inklusive mit dem Zimmer, was wirklich günstig ist. Diesem Frühstück geben ich eine 9,5 von 10.

Um kurz nach 9 Uhr fahren wir los Richtung Helsingborg und nehmen die Fähre nach Dänemark. 

Auf der Autobahn bei Kopenhagen wird es schwierig, einen Polo von der Auffahrt reinzulassen und der Fahrer dreht völlig frei. Er hupt wie irre, überholt uns dann, schert vor uns hupend ein und bremst uns aus. Immer noch hupend. Ich winke ihn freundlich zu und er hupt noch mehr. Dann fährt er wieder ab. 

30 Minuten später kommt ein dicker Stau. Die Dänen kennen offenbar keine Rettungsgasse und siehe da: Vier Mal kamen Einsatzfahrzeuge und viel Mal wurde dann wieder alles dichtgemacht. Zwar ging es recht gut mit der Gasse kurzzeitig bilden, aber was macht man, wenn der Verkehr wirtklich steht? 

Grund des Staus ist ein Unfall. Zwei Autos sind ineinandergefahren. Das hat uns aber zum Glück nur 17 Minuten gekostet. Und es gab wohl auch keine Verletzten beim Unfall.


Auf Farö machen wir unsere letzte Pause. Kind ist müde. Kann ich verstehen. Aber wir haben noch etwas Strecke.

Um 17:30 Uhr fahren wir in den Hafen von Rödby. Ein Hamburger will sich vordrängeln, wird aber von einem dänischen Hafenarbeiter gleich wieder nach hinten geschickt. Auch ein Schwede will sich vordrängeln. Ein dänischer Autofahrer maßregelt ihn und der Schwede fährt wieder nach hinten. Was denken sich die Leute dabei? Um kurz nach 18 Uhr fahren wir auf die Fähre.

   



Auf der deutschen Seite sind jede Menge Baustellen und es kommt zäh voran. Da, wo ich frei fahren kann, trete ich das Gas durch. Der Wildtrak nimmt die Bahn mit 188 km/h. Dann ist Schluß. Er ist ja gedrosselt. 

In Lübeck angekommen, fahre ich das müde Kind direkt nach Hause. Dann fahre ich heim zu meiner Frau.

In unserer Straße angekommen, bin ich traurig, daß die fast 3000 km lange Reise vorbei ist. Aber ich bin auch froh, gleich meine Frau wieder zu umarmen und zu küssen.

Eine alte Reiseroute völlig neu erlebt.

Das war Norwegen 2024.


Fazit:


Es war eine gute Reise! Das Kind und ich sind ein eingespieltes Team und wir funktionieren gut. Sie liebt das, was ich auch liebe. Vor allem die Kälte und die Stille. Wir sind uns in vielen Dingen wirklich sehr ähnlich. Und wir sind auf der Reise weiter zusammengewachsen.

Der Wildtrak ist ein gutes Auto. Zwar hat er nicht das sportliche Fahrwerk meines Raptors und nicht den guten Anzug, aber er hat eine enorme Reichweite, da er weniger verbraucht und in dieser neuen Entwicklungsstufe (mehr sinnvoll plazierte Getränkehalter, mehr Fächer, die Trittstufe, das elektrische Rollo usw.) macht ihn zu einem guten Langstreckenfahrzeug. Auf einer Teilstrecke von deutlich mehr als 200 km hatte er sage und schreibe einen minimalen Verbrauch von gerade mal 6,2 L. Bei einer anderen Teilstrecke von fast 600 km war der Verbrauch bei 6,5 L. Bei den kompletten knapp 2900 km war es ein Durchschnittsverbrauch von 7,6 L. Und das bei einem Leergewicht von 2,4 Tonnen! Mein Raptor hatte letztes Jahr einen Verbrauch von 8,7 L. Und in einem Teilstück von 7,5 L.  Und das alles bei ziemlich gleicher Fahrweise. Allerdings bei 2,6 Tonnen Leergewicht. Und eben deutlich dickere Reifen.     


Was hätte ich noch gebraucht:

- Mehr Zeit

- Meine DashCam. Sie war in meinem Auto.


Was habe ich nicht gebraucht:

- Ich hatte zu viele Klamotten mit

- Theoretisch wieder das Zelt, denn wenns keine Hütte/Hotel ist, kann ich im Auto schlafen 









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