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Reisebericht Norwegen Schweden  2015

 

3821 km                                                                                                                                      28.06. - 09.07.

 


 

Zu den Fjorden Norwegens

 

Ich habe noch nie so viel Wasser in Flüssen und Wasserfällen gesehen.

Ich habe nur noch so viele Tunnel durchfahren.

Ich habe noch nie Schnee im Sommer gesehen.

Ich habe noch nie so viele Kurven gefahren.

Ich habe noch nie so viele Berge gesehen und befahren.

Und ich habe noch nie so viel Angst gehabt.

 

Aber alles der Reihe nach.

 

 

Tage vor der Abreise bin ich wie immer total aufgeregt und die Gedanken kreisen um die Reise. Wie wird das Wetter? Hält die Technik durch? Haben wir Spaß? Passen wir alle zusammen?

 

Wir, das sind:

Kai-Uwe aus Stockholm mit seiner CCM 450 Adventure

Alex mit seiner XT 660 Z Tenere

Ich mit meiner XT 660 Z Tenere

 

 

Am Sonntag, den 28.06.2015, fahre ich morgens um ca. 7 Uhr nach Fehmarn, wo Alex bereits unweit des Hafens auf mich wartet. Nach fröhlichem Hallo geht es ab zur Kasse, wo wir unsere Tickets für die Hin- und Rückfahrt in ca. 14 Tagen ordern.

Die Fähre fährt um 9.30 Uhr los zu den dänischen Inseln.  Es ist zwar etwas windig und bedeckt, aber immerhin trocken.

 

 

Auf der Insel Farö mit der Sicht zur Brücke machen wir Halt und fahren weiter zur zweiten Fähre in Helsingör. Ohje!!  Stau wegen Baustellen um Kopenhagen.

Kurz vor der Fähre ist hinter uns ein Riesenradau. Zwei Custom-Harleys. Voll aufgepimpt. Was für hässliche Dinger. Beim Runterfahren von der Rampe auf das Festland müssen die Beiden albern mit den Füssen paddeln. Und bei der ersten Kurve kommt die zweite Radaukiste kaum um die Ecke und fährt in den Gegenverkehr. Zum Glück kam keiner entgegen.

Alex und ich fahren Richtung Norden. Bei Ängelholm verlieren wir uns. So ein Mist!! Ich habe eine Abfahrt zu spontan genommen und er ist auf die Autobahn drauf. Nach 25 Minuten fahren wir wieder gemeinsam gen Norden und sehen hier und da schöne Dinge.

 

 

Schön, wenn man Autobahn vermeidet. smiley

 

In Ängelholm mieten wir uns ein Zimmer in einem Vandrarhem (eine Art Jugendherberge) und machen lecker Essen. Für die Reise habe ich sechs Dosen Corned Beef und fünf Packungen Bratkartoffeln mitgenommen, da es in Norwegen so teuer ist.

 

Essen ist angerichtet. cheeky

 

So, und nun guten Appetit

 

Am zweiten Tag fahren wir um 10 Uhr los, nachdem wir den letzten Regenschauer abgewartet haben. Unterwegs regnet es etwas und es ist kalt. Aber zum Glück gibt es auf der Landstraße öffentliche Toiletten, die riesengroß und beheizt sind! cheeky

 

 

Als nach mir Alex aufs Klo geht, beginnt nach ein paar Minuten der Alarm. Häh? Dann hört es auf. Alex kommt raus und fragt: "Konnte man was hören?" Ich: "Jo."

Alex: "Ich hab den Spülknopf gesucht und den Alarmknopf gedrückt." blush

 

Wir fahren einkaufen bei einem meiner geliebten ICA Markets.

 

Unterwegs sehen wir dann noch das Werk eines bekannten Automobilherstellers.

 

Nördlich von Trollhättan fahren wir um ca. 17 Uhr zu dem Campingplatz Ursland. Alles ganz schick, aber  nu kommts: Der Zeltplatz ist ewig weit weg vom Servicehus und mitten in einem Waldstück, wo mein Zelt definitiv nicht hinpaßt. Wir fragen noch mal nach....ja, das ist das Waldstück und nicht die angrenzende Wiese mit den Bootsstegen. Achja, und die Enduros dürfen nur weitab am Straßenrand stehen. Was für ein Kack!  Und teuer ist es auch noch.

Kurzerhand fahren wir die Enduros auf die Wiese am Bootssteg, laden die Sachen ab, bauen die Zelte auf, fahren die Enduros runter und machen gemütlich essen.  Und schön ist es.

 

 

 

 

 

Am dritten Tag ist es sonnig und warm. Die Zelte abbauen, ein paar Bilder machen und los.

 

 

 

 

 

Alex hat Probleme mit der Technik

 

 

 

 

 

 

 

 

An einer Baustelle mit Ampel fährt eine Volvo-Fahrerin so langsam (ca. 10 km/h), daß der Gegenverkehr schon wieder Grün hat. Sie hatte auch im Auto jede Menge Sachen zu erledigen. Nur Auto fahren war nicht dabei.

 

Am Nachmittag fahren wir bei bestem Wetter in der Nähe von Arvika über die norwegische Grenze. Es herrscht recht viel Verkehr.

Nach einer Weile ändert sich die Landschaft langsam. Es wird hügeliger und einsamer.

 

 

 

Bild von Alex

 

In Lillehammer treffen wir auf dem Campingplatz endlich Kai-Uwe mit seiner neuen britischen CCM 450 Adventure!

Wir freuen uns unheimlich, endlich wieder zusammen ne schöne große Männerrunde zu drehen. Alex und Kai-Uwe verstehen sich auf Anhieb. Klar! Denn wer mit mir schwierigem  Hampel klarkommt, kommt dann mit jedem klar. wink

 

Im Vordergrund die CCM 450 Adventure von Kai-Uwe

 

Die Enduristen wieder vereint yes

 

Der Campingplatz ist zwar ziemlich ätzend, sehr groß mit viel weißer Ware, aber die Aussicht aus dem Zelt ist nicht übel.

 

 

 

Abends lachen wir viel, haben ne Menge Unsinn geredet und unterhalten uns natürlich über Enduros. Männer halt. cool

 

Alex macht Kai-Uwe und mir zwei Geschenke: Einen coolen Norge-Aufkleber und ein T-Shirt mit folgendem Aufdruck:

 

 

 

Ist das nicht klasse?! laugh

 

Alex ist übrigens der Macher der Aufkleber und der T-Shirts, denn er besitzt ein Unternehmen, daß solche individuellen Sachen entwickelt, designt und produziert. Natürlich auch für Endabnehmer und für akzeptable Preise. Auch Sonderwünsche kann er erfüllen.

 

Einfach mal reinschauen: http://www.plot4u.de/

 

Mach ich grad Werbung? Ja, mach ich. laugh

 

 

Ich schau kurz Öl nach und meine Befürchtung bestätigt sich: Die Tenere verbraucht Öl. indecision

Es sind ca. 450 ml auf ca. 1200 km.

Allerdings verbraucht Kai-Uwes neue 450er ebenfalls Öl. Ist aber bauartbedingt.

Naja, meine XT 660 Z hat in den letzten Jahren wirklich viel Staub schlucken müssen. Aber sie hat Leistung, spurtet gut, verbraucht wenig.....kurzum: Sie hat keine Macken. Naja, der Mechaniker wird sich das demnächst anschauen, Denn die Tenere hat bald 50.000 km runter. 

Vorsichtshalber habe ich 1,5 L Öl mit.

 

Um 23 Uhr bei taghellem Licht gehen wir in die Zelte. Über Nacht wird es nicht mehr dunkel. Dafür sind wir nun zu weit oben im Norden.

 

 

Heute ist der 01.07.2015 und heute bin ich 45 Jahre alt geworden.

Es ist der vierte Tag der Reise und ich bin 1468 km gefahren.

 

Wir fahren früh los in Richtung Per-Gynt-Vegen.

Die Landschaft wird immer hügeliger, Berge tun sich auf und es gibt immer mehr steile Kurven.

 

 

 

 

Bild von Alex

 

 

Wir sind nun am Per-Gynt-Vegen an einer Schranke. Denn dieser Weg ist eine kostenpflichtige Mautstraße......nur nicht für Motorräder. cheeky  Wir umfahren den extra dafür vorgesehenen schmalen Weg neben der Schranke und fahren auf dem Sandweg weiter. Der Weg ist ca. 60 km lang. Allerdings muß man aufpassen, da auf solchen Wegen viele Schafe sind.

 

Und dann diese unglaubliche Landschaft!

 

 

Bild von Alex - Kai-Uwe (rechts) und ich

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem wir durch den Per-Gynt-Vegen bei angenehmen Temperaturen durchgefahren sind, sind Alex und ich uns einig: Wir haben nun alles gesehen. Wir können heimfahren. cheeky

Die Gegend ist atemberaubend und so unfaßbar schön und einsam.

 

Weiter durch Norwegen.

 

 

Wir machen Rast und essen etwas

 

 

Es fängt etwas an zu tröpfeln, ist aber harmlos.

Auf gehts! Und weiter!

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Wege werden immer steiler und mir immer mulmiger. Da war ja was.....verdammt!! Meine Höhenangst. An manchen Straßen geht das dann auch ziemlich weit in die Tiefe und es gibt oft weder Leitplanken noch sonst irgendwas, was einen vom Runterplumpsen aufhalten könnte. Hm....vielleicht resultiert dadurch die norwegische Gelassenheit.....die Damen und Herren wollen nicht draufgehen! laugh

 

 

 

 

Wir schauen uns eine Stabkirche an.

 

 

 

 Und passend dazu die knipsenden Japaner. cheeky

 

 

 

Bild von Alex - Die Reise rockt!!!!!!  cheeky

 

Nun hat Kai-Uwe für meinen Geburtstag eine Besonderheit ausgedacht: Die Fahrt zur Juvasshytta. Wir fahren steile und enge Serpentinen hoch. Nach der xten Steilkurve denkt man, daß nun Schluß ist. Nein! Es geht noch weiter hoch. Und noch weiter und noch weiter. Mir wird nun wirklich mulmig. Ich kann immer tiefer hinunterschauen und mir wird flau im Magen.

 

Aber die Belohnung ist das hier:

 

Bild von Kai-Uwe

 

 

 

 

Hier fühle ich mich wohl.

 

 

Mein Höhenrekord mit Enduro ist gebrochen. laugh

Hier sind wir mitten in den Wolken und es ist recht kalt.

 

 

 

Könnte glatt der Mond sein.

 

Kai-Uwe CCM ist wohl so heiß, daß sie glatt im Asphalt versinkt. wink

 

Bild von Kai-Uwe

 

Wir fahren wieder runter.

Mein Problem: Ich muß nun logischerweise runterschauen. Und das ist gaaaaanz übel! surprise

Die Höhenangst schlägt voll durch und ich muß die Zähne zusammenbeißen. Oft halte ich an, um mit zitternden Fingern die Handschuhe auszuziehen und die Kamera aus der Beintasche zu holen. Jetzt bloß nichts runterfallen lassen. Denn hier einfach absteigen ist nicht. Es ist sehr steil!

Aber das Ergebnis ist das:

 

 

 

Bild von Alex

 

Bild von Alex

 

 

 

Bild von Alex

 

Je weiter es runtergeht, desto unverkrampfter werde ich. Naja, bin halt ein norddeutscher Plattländler. smiley

 

 

Als ob es nicht genug Highlights gibt, fahren wir noch eine unglaublich kurvige Bergstraße, wo jede Menge Schnee rechts und links zu sehen ist.

 

 

 

 

 

 

 

Die Fräsmaschine möchte ich gern mal sehen

 

 

 

 

 

Leider ist das Video anfangs unscharf.

 

 

Nac stundenlanger Fahrt kehren wir auf dem Campingplatz Vassbacken Kro & Camping bei Skjolden in einem kleinen Tal ein. Dieser Platz ist direkt an einem recht lauten, aber beruhigenden rauschenden Wasserfall, der immer frischen Wind auf Teilen des Platzes wehen läßt. Und da die Temperaturen hier ziemlich warm sind, ist es durchaus angenehm. Da hat Kai-Uwe wahrlich eine Wahnsinnstour und einen klasse Campingplatz organisiert!!!

 

 

 

Der Wasserfall vom Zelt fotografiert.

 

Kai-Uwe lädt mich zum Geburtstagsessen im Campingrestaurant ein und somit fällt das abendliche Selberkochen flach. Oh, wie schade!!  wink

 

Wir gehen abends über den Platz und treffen ein kanadisches Rentnerehepaar, die mit einer ST 1100 Honda eine kleine Rundreise machen. Beide sind jenseits von 70.

 

Wir beobachten eine französische Asiatin, die mit einem tennisschlägerförmigen Mückenvernichter die Mücken grillt. Na, das ist aber ein sinnloses Unterfangen. Nach ca. 1,5 Stunden und 500 toten Mücken später merkt sie das auch. cheeky

 

 

Am nächsten Morgen fahren wir um 10 Uhr tanken. Allerdings ohne Gepäck, da wir eine weitere Nacht gebucht haben. Der Platz und die Gegend sind einfach zu gut.

 

Wir fahren einen sehr schmalen Kurs steil bergauf. Schotter, keine Leitplanken und überall geht es sehr steil runter.

 

 

An einer Stelle kippe ich fast in die falsche Richtung......Aus. Vorbei. Ich fahr nicht mehr weiter.

 

Aber seht selbst:

 

Kai-Uwe kommt zurück, da ich nicht hinterher gekommen bin. Ich hab ihm die Sache kurz geschildert und fahre zurück zum Camp. Kai-Uwe und Alex fahren weiter.

 

 

 

Mittlerweile habe ich permanent tränende Augen, da die Pollenzeit hier 2 - 3 Monate später ist als in Deutschland. Durch die dauernde Reiberei in den Augen ist die Haut drum herum gereizt und ich sehe aus wie ein alter Mann.

 

Nachdem die Jungs zurückgekommen sind, fahren wir gemeinsam zu den Sogne-Fjorden und auf den Bergen in der Nähe. Auf den Straßen 55 und 53 fahren wir fantastische Serpentinen, bergauf, bergab. Es ist wie im Harz. Nur mit besserer Aussicht. Der weitläufige Fjord ist ein Traum! 

 

 

 

 

Bild von Alex - Ab und zu sind dann solche Hindernisse auf der Bahn. Für unsere Enduros kein Problem.

 

 

Bild von Kai-Uwe

 

 

 

 

 

 

 

In einem kleinen Kaffee bestelle ich zwei Stück Kuchen.  Die nette Verkäuferin lächelt verschmitzt und meint, daß sie bereits verheiratet ist. Ich bin völlig verwirrt und vergesse glatt, was ich noch bestellen möchte. Alex springt ein und ordert ne Cola.

Der Grund für ihre Aussage: Der eine Kuchen ist ein Hochzeitskuchen. Ups. blush

Dieselbe Verkäuferin kommt hinter dem Tresen vor und drückt mir noch ein Glas mit Eis in die Hand und lächelt mich nett an.  Entweder sie mag mich oder sie hat sich grad innerlich über mich kaputtgelacht. Ich tippe auf letzteres......   cheeky

 

Um alles zu schaffen, müssen wir noch eine Fähre (um und bei ca. 7 Euro) nehmen, um dann auf schönen kurvigen Straßen zurück zum Campingplatz zu kommen. Abends werfen wir unsere Kocher an und speisen vorzüglich. Bei mir ist es wieder Corned Beef aus der Dose. Mjam!!

 

Bild von Alex

 

Der Campingplatz verfügt auch über tolle Hütten

 

Übrigens: 50 % des Tischs werden von Kai-Uwe belegt. Alex und ich dürfen den Rest benutzen. laugh

 

 

Am sechsten Tag packen wir und wollen los. Aber Alex hat ein Problem. Sein Schlüssel ist weg. Als er vor der fertig gepackten Tenere in voller Montur steht, fällt ihm es wieder ein: Der Schlüssel ist im Zelt. Und alles wieder auspacken. laugh Ab dieser Stunde fragen wir Alex jedes Mal nach Abbau der Zelte, ob sein Schlüssel da ist. wink

 

Wir fahren wieder zum Sogne-Fjord und nehmen wie gestern jede Menge Tunnel mit. Das ist wirklich interessant! Draußen ist das ziemlich warm und in den Tunneln hat man das Gefühl, daß dort Glatteis ist. Eine willkommene Abwechslung zu den steigenden Temperaturen. Was aber etwas anstrengend ist, ist der Wechsel von hell zu dunkel und andersrum. In diesen Tagen sind wir bestimmt ca. 90 km Tunnel gefahren.

Die Norweger sind wirklich nette Autofahrer. Wenn sie sehen, daß hinter ihnen eine schnelle Motorradtruppe ist, dann machen sie immer Platz. Echt klasse!

 

 

Unterwegs haben wir das das kleinste Postamt und den kleinsten Supermarkt besucht.

 

Die Tür dort ist ca. 1,60 Meter hoch. Die Karten sind im Selbstverkauf, da es keine Angestellten gibt.

 

Kai-Uwe direkt vor dem kleinsten Laden in Norwegen. Aber mit Kühlung!

 

Beim Supermarkt (wo Kai-Uwe davor steht) sind viele leckere Sachen und eine kleine Kunststoffbox. Das ist die Kasse. Man nimmt sich die Ware, legt das Geld dort rein und nimmt ggfls. Wechselgeld wieder raus. Und das klappt. Denn hier sind die Leute ehrlich. Es lag so einiges in dieser Box. Das System funktioniert.

 

Dann haben wir noch eine kleine Stabkirche besucht.

 

 

 

Und weiter gehts mit der nächsten Fähre.

 

Diese hat auch ein kleines Maskottchen.

 

 

 

Danach haben wir das Sogn Fjordmuseum besucht, daß erstaunlicherweise kostenlos ist. Im gegenzug kaufe ich bei der Wärme zwei Eis. cheeky

 

 

 

 

 

Wieder hoch auf die Berge mit den großen Schneefeldern.

 

 

Hier fühle ich mich wohl

 

 

Vorn ich, dahinter Alex

Bild von Kai-Uwe

 

 

Mir fällt auf, daß bei Alex kein Licht mehr vorn an ist. Leider hat er aber keine Ersatzglühbirne dabei. Zum Glück habe ich gleich zwei mit. Dafür wird er mich beim nächsten Kaffee- und Kuchenstopp was spendieren. smiley

 

Während wir die Glühbirne wechseln, spricht mich Kai-Uwe leise an: "Schau mal die Harley-Fahrer. Wie sie auf dem losen Untergrund immer so lustig mit dem Füssen paddeln müssen." 

Schon doof, mit solcher Kiste dann doch uncool aussehen zu müssen. laugh

 

Danach sind wir zu einer durchaus interessanten, aber leider mit Menschen vollgestopften Touristenattraktion gefahren: ein Teil des Nasjonale Turistvegar, den Stegastein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Stegastein

 

Eine Brücke, die am Ende einen Bogen nach unten macht und nur mit einer schrägen Glasplatte versehen ist. Interessant ist jedoch, daß es sehr sehr weit runter geht. surprise

 

Meine Höhenangst hat Freudensprünge gemacht! wink

 

 

 

 

Am späten Nachmittag haben wir auf einen privaten Campingplatz direkt am Fjord - Undredal Camping - unsere Zelte aufgebaut. Bei Alex sind beide Standlichtbirnen durchgebrannt. Ersatzbirnen haben wir nicht, sind aber auch nicht weiter relevant.

 

Direkt neben dem Platz ist ein schnell fließender Fluß, der komische Geräusche macht:

 

Das Gepolter sind die kleinen Felsen und Steine, die von den Wassermassen mitgetragen werden und immer wieder aufeinanderstoßen. Klingt fast wie Gewitter.

 

 

Vom Kai direkt am Campingplatz

 

Am siebten Tag wollen wir wieder ein wenig Offroad fahren und machen uns auf dem Weg. Was aber wirklich immer und immer wieder nervt, ist die weiße Ware, die mit der Geschwindigkeit tektonischer Kontientalplatten über die Straßen schleichen. Denn leider gibt es auf diesen winkligen engen Straßen kaum Möglichkeiten zu überholen. Aber zum Glück fahren wir dorthin, wo diese Dinger nicht hin wollen.

 

Es geht zum Jordal.

 

Die Strecke wird unasphaltiert und Schafe laufen umher. Zuerst sind sie neugierig und dann geben sie Hackengas. laugh Wir fahren sehr umsichtig, um die Tiere nicht zu erschrecken.

 

 

Wir fahren durch dunkle nicht beleuchtete, sehr steile und schlammige Tunnel, die einiges fordern und kommen dann in das Hochtal.

 

 

 

Bild von Alex - Hinten der dunkle Tunnel

 

 

 

 

Dann ist Schluß. Der Weg ist mit Schnee versperrt.

Hier zeigt mir Kai-Uwe, wie man eine vollbeladene Enduro an einem steilen Hang ohne Probleme wendet. Als ob ich das nicht wüßte..........nein, ich wußte es nicht. laugh

 

Hier stehe ich grad auf der Straße mitten im Hochsommer.

 

 

Und wieder zurück durch die Tunnel.

 

Weiter auf unserer Route.

 

 

Bild von Alex - Wie im Weserbergland oder Harz!

 

 

 

Wir sind durch mehrere Tunnel gefahren, die sogar ganze Kreisverkehre beherbergen. Alles voll beleuchtet und sehr futuristisch anzusehen. Leider habe ich davon keine Bilder.

 

Aber das Netz hilft hier weiter.

http://photos.travellerspoint.com/692375/large_D71_0888.jpg

 

 

 

Unterwegs finden wir das:

 

Ein Wasserfall, der permanent die Straße mit Feuchtem versorgt. Also die Seife nicht vergessen. wink

Cool war der Hamburger Caprio-Fahrer, der lockerflockig und gelassen dadurch gefahren ist. cheeky

 

Wir fahren nach Røldal und bauen die Zelte auf.

 

 

Am achten Tag findet Kai-Uwe wieder hervorragende Strecken zum Staunen, die ganz nach meinem Geschmack sind. Oft sind das die alten Strecken, bevor die Tunnel gebaut wurden und eigentlich stillgelegt worden sind. Und wieder wundervolle einsame Gegenden.

 

 

 

 

 

Bild von Alex

 

ein schönes kleines Fahrvideo von Alex mit seiner ActionCam!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Alex und ich

Bild von Kai-Uwe

 

 

Wieder aus den Schneefeldern raus, fahren wir wieder kleine Straßen am Wasser und ein Harley-Fahrer hat alle Mühe, vernünftig zu fahren, da die Straße voller Beulen ist. An einer langen Geraden läßt er sechs Fahrzeuge - auch uns - vorbei.

 

Weiter fahren wir zu einem Museum, dem Norsk Industriarbeider Museum Vemork, was sich dann allerdings lediglich als Wanderweg entpuppt. Aber die Strecke dorthin war toll zum fahren! cool

 

Ja, ich darf noch noch lang fahren. Eben grad noch so.....  cheeky

Bild von Kai-Uwe

 

 

 

Toller Reifen! yes

 

Dann geht es zum tatsächlichen Museum. Ich gehe nicht mit, da die Temperaturen deutlich angestiegen sind und mein Kreislauf Probleme bereitet. Dann mach ich halt ein paar Bilder.

 

 

Kai-Uwe ruft: "Hey, Eggi! Da ist Bungee Jumping! Damit verlierst du Deine Höhenangst!!"

Ich: "Leck mich!!"   laugh

 

 

 

In Rjukan findet Kai-Uwe einen Campingplatz und wir bauen die Zelte auf.

 

Kai-Uwe und Alex fahren wieder los. Ich bleibe da, da ich mit der Hitze nicht zurecht komme. Nachdem die Wetternachrichten nicht Gutes verheißen (es soll dolle regnen), buche ich ohne die Jungs alle drei Zeltplätze um auf eine Hütte.

Als die Jungs zurückkommen, wundern sie sich, daß mein Zelt nicht mehr da ist. Kurz erklärt. Jo. Logische Entscheidung. Zelte abbauen und ab zur Hütte.

 

 

 

Und tatsächlich: Es schifft die ganze Nacht. Die Entscheidung war doch ganz gut. Nasse Zelte tagelang rumzukutschieren ist nicht so dolle. Und in den nächsten Tagen soll es munter weiter schiffen. indecision

 

Der neunte Tag.

 

Früh morgens fange ich die Stimmung ein.

 

 

 

Bei tiefhängenden Wolken und schwüler Luft fahren wir wieder über kurvigste Sträßchen. Und zeitweise regnet es leicht.

 

 

 

Am Hafen machen wir ein paar tolle Aufnahmen.

 

 

Ist wohl so eine Art Museumsplatz mit alten Sachen aus dem Krieg.

Das Wetter klart langsam wieder auf und wir machen Pause. Gestern hatte Kai-Uwe beim erzählen mir Marmelade auf die Kiste geklatscht. Heute bekleckert Alex meine andere Kiste mit Kaffee. Wenn das so weiter geht, kann ich bald ein komplettes Frühstück auf meinen Kisten veranstalten. laugh

 

Wir fahren durch kleinere Orte um Oslo herum. Das ist anstrengend und nervig wegen des dichten Verkehrs. Und Kreisverkehr auf Kreisverkehr. Nach fast zwei Stunden Kreisverkehre habe ich echt keinen Bock mehr auf diese Art und Weise des Straßenbaus. laugh

Aber danach geht es wieder auf kleine kurvige Straßen und haben mächtig Spaß. Die vollgepackten Enduros fahren sich trotz des Gepäcks sehr einfach und willig in den Kurven. Sie sind nicht nur super zum Reisen, sondern auch zum Schottern, Feldwege fahren und halt für den Kurvenspaß.

Auch fällt es Alex und mir immer wieder auf, was für eine fantastische Reiseenduro die XT 660 Z Tenere ist. Sie macht alles mit, muckt nicht und kann alles. Und hier in Skandinavien reichen die 48 PS locker aus. Auch wo meine Tenere nun leicht Öl verbraucht, sie macht absolut alles mit!

Auch Kai-Uwes 450er ist hier bestens unterwegs. Mehr Motorrad braucht man einfach nicht. Schlachtschiffe sind hier so dermaßen sinnlos.

Auch hat Alex seit kurzem die gleichen Kistenträger und Kisten von OTR wie ich und ist begeistert von der Einfachheit, Robustheit und Praxisnähe dieses Systems. Ja, ich kann es verstehen. cool

 

Bei Stomme geht es nun endgültig wieder nach Schweden und nehmen noch eine Fähre.

 

 

 

Nun fühlt es sich nicht mehr wie Urlaub an, sondern wie Heimfahrt. frown

 

Bei Bengtsfors bauen wir unsere Zelte an einem See auf. Das stellt sich aber als sehr schwierig heraus, da es sehr stark windet. Und mein Zelt ist zudem sehr hoch. Fast 1,80 m.

 

Ich, Alex und Kai-Uwe mit den obercoolen T-Shirts von Alex.

Bild von Kai-Uwe.

 

Kai-Uwe macht Pfannkuchen und wir haben eine überaus lustige Runde.

Abends gehen wir in der Zelte, aber rumkreischende Blagen halten uns bis kurz vor Mitternacht wach. Ganz toll.  angry

Mein Zelt ist ja ein Raumwunder, aber definitiv nicht für starken Wind geeignet. Es steht zwar die ganze Nacht wie ne Eins, aber es rüttelt so dermaßen stark, daß ich fast nicht geschlafen habe. Nächsten Morgen bin ich total gerädert und hundemüde.

 

Wir bauen die Zelte ab und fahren weiter Richtung Süden. Ich kann kaum die Augen aufhalten.

Kai-Uwe sucht uns wieder wunderbare Offroadstrecken aus.

 

 

 

Allerdings patze ich bei kleineren Hindernissen. Ich bekomme nichts mehr gebacken. Dann setzt es noch einen drauf: Mir knallt bei voller Fahrt ein Vogel ins offene Visier. Wie es dem Vogel geht, weiß ich nicht. Aber ich muß einige Körperflüssigkeiten von Helm und Brille entfernen.

 

Ich sag den Jungs bescheid, daß ich nicht mehr kann. Es wird mir zu gefährlich, halbschlafen offroad bzw. auch Asphalt zu fahren.

 

Wir checken um ca. 11.00 Uhr bei einem Vandrarhem in Trollhättan ein. Im Zimmer ist sogar ein riesiger Tresor. laugh

 

 

Das Zimmer ist gut.

 

Kai-Uwe muß sich nun verabschieden. Die Wetternachrichten verheißen nichts Gutes und er will direkt nach Stockholm durchfahren.  Auf der Rückreise von Alex und mir sieht es aber kaum besser aus. Aber wir hatten ja immerhin fast nur bestes Wetter in Norwegen! yes

 

Machs gut, Kai-Uwe und vielen Dank für die fantastisch geführte Reise mit vielen tollen Schauplätzen und noch tolleren Fahrten!!!  smiley

 

Ich falle wie tot um 11.30 Uhr ins Bett und wache erst um 14.30 Uhr wieder auf.

Alex ist unterwegs. Ich fahre nun auch los, tanke und kaufe ein.

Abends klönen wir noch lange und sind um 24 Uhr in der Falle. Abends regnet es stark und es ist windig.

 

Der elfte Tag beginnt mit zeitweise starken Regen. Wir lassen uns Zeit, loszufahren. Es klart etwas auf und wir sind wieder los auf der E45 Richtung Göteborg. Sie ist autobahnartig und total öde und langweilig. Dunkle Wolken schieben sich ins Blickfeld und es fängt heftig an zu regnen. Just in dem Moment ist eine Brücke, wo wir prompt darunter anhalten und die Regensachen anlegen. Ich brauche ca. 7 Minuten. Alex jedoch ca. 20 Minuten.

Alex meint: "Meine Regenjacke hat ne Kapuze. Mal sehen, wie gut sie ist."

Als wir losfahren, hört der Regen auf. Gaaaanz tolles Timing!  cheeky Wir behalten die Sachen trotzdem an.

 

Als wir durch Göteborg durch sind, fahren wir ab und halten an.

"Und? Wie gut ist die Kapuze?" "Bei der Fahrt ohne Regen hält sie absolut trocken!" cheeky

 

Wir entledigen uns der Regensachen und ich plane kurz eine Strecke aus vielen kleinen Nebenstraßen.

Als wir losfahren, fängt es leicht an zu regnen. Wie war das mit dem Timing?  laugh

 

Weiter geht es auf die schönen kleinen Nebenstraßen und es fühlt sich wieder wie Urlaub an. :D Und der Regen läßt nun doch nach und die Sonne kommt durch. Auch Schotterstrecken sind wieder dabei.

 

 

 

Und kurvig sind die Straßen!

 

 

 

Um 16 Uhr fahren wir zum Solhall Camping, wo ich schon mehrmals war und holen uns eine Hütte.

 

 

 

Ich will Alex noch das Ufo-Denkmal zeigen und danach wollen wir bei Sibylla ein Burgermenü zu uns nehmen. Grad wollen wir uns anziehen, da schifft es wieder. Nach kurzer Wartezeit hört es auf und wir fahren zum Denkmal. Danach ab zum Sibylla und essen. Kaum sind wir drin, fängt es so richtig an zu kübeln. Naja, wir essen und kaufen noch ein paar Kleinigkeiten im Kiosk im gleichen Haus. Als der Regen aufhört, fahren wir los zur Hütte und dort kaum eingetroffen, schifft das wieder dolle.

Wir haben da ein glücklichen Händchen mit dem Wetter. wink

Lange sitzen wir noch auf der Veranda der Hütte und klönen, bis wir spät in die Betten gehen.

 

Um 6 Uhr geht der Wecker, denn wir wollen nun doch heute wieder nach Deutschland. Um 7.20 Uhr fahren wir bei Regen los. Irgendwie bleier ich über den Kiesweg. Hm....wohl wegen der Hecklastigkeit. Aber gestern ging das irgendwie besser.....

Wir nehmen die Fähre von Helsingborg nach Helsingör und nehmen nun die Autobahn Richtung Farö. Es stürmt sehr stark.

Auf Farö ziehen wir die Regensachen wieder aus, da es seit einer ganzen Weile trocken ist.

Über die Brücke geht es recht gut.

 

In Rödbyhavn am Hafen merke ich, daß die Lenkung im stehen sehr schwer geht. Ich schau runter.....der Reifen ist halb platt. surprise

Nachdem wir auf der Fähre die Enduros verzurrt haben, pumpe ich mit der Handpumpe den Reifen etwas auf, so daß er wieder härter wird.

Nach 45 Minuten geht es runter von der Fähre auf die deutsche Insel Fehmarn. Die Enduro bleiert etwas auf der Rampe.

Auf der Fehmarnsundbrücke stürmt es gewaltig und der walkende Reifen bereitet mir große Schwierigkeiten. Ich kann kaum noch die Spur halten. Der Sturm mit fast 90 km/h ist ja schon übel, aber mit halbplatten Vorderreifen.....

Aber die Aufmerksamkeit auf der Brücke erhalte nicht ich, sondern ein belgischer Familienvan. Seine Dachbox geht bei dem Sturm auf und sämtliche Kleidungsteile, Windeln, Kinderwagen und andere Utensilien einer Familie verteilen sich auf der Brücke.

 

An der nächsten Tanke bunkern wir Sprit und nun will ich endlich wissen, wie viel Druck auf dem Reifen ist, mit dem ich schon Hunderte Kilometer fahre. Es sind aktuell 0,5 bar. surprise

Kurz auf 2,2 gebracht und nach 10 Minuten gemessen: 1,9 bar.

 

Hm....ach, ich fahr weiter. Ging die letzten 350 km auch. Und Risse hat er auch nicht. Ich vertraue da dem Heidenau.

Alex und ich verabschieden uns hier schon herzlich, da er ab Lübeck direkt weiterfahren wird.

 

50 km später auf die nächste Tanke: 1,5 bar. Joa, das geht. Ich sag ja: Heidenau K 60 Scout kann man vertrauen. Auch wenn der Schlauch undicht ist. yes Aufgepumpt und weiter.

 

Die letzten 28 Kilometer fahren Alex und ich gemeinsam auf der A1 weiter und ich nehme dann meine Ausfahrt. Wir grüßen uns ein letztes Mal und schaue Alex noch kurz nach, wie er weiter nach Süden fährt und ich nehme die Kurve von der Autobahn runter.

 

Machs gut, mein Freund und vielen Dank für Deine Anwesenheit. Du bist ein sehr angenehmer und unkomplizierter Reisepartner. smiley

 

Nur noch wenige Kilometer bis zu meiner Straße.

Auf dem Hof mache ich den Motor vor dem Garagentor aus.

 

Die Norwegen-Schweden-Tour 2015 ist nach 3821 km zu Ende.

 

 


 

 

Fazit:

 

Wer auf den Harz mit seinen Kurven, den Himalaya mit seinen schneebedeckten Bergen, die Adria mit seinen Küstenstraßen, die Gelassenheit der Schweizer, auf die rauhe Natur Schottlands, die Vielfältigkeit der Natur in den USA und auf weltweit einmalige Fjorde steht.....der braucht nur ein Land zu besuchen: Norwegen!

 

Aber Achtung! Es gibt drei Dinge zu beachten!

Viel Zeit.

Viel Geld.

Gute Planung.

 

Die Norweger sind sehr freundlich, etwas zurückhaltend, selten muffelig, verzichten oft auf ihre Rechte zugunsten anderer und sind völlig tiefenentspannt. Ein Volk, wo man das Gefühl hat, daß sie zufrieden mit sich und ihrem Leben sind. Ein sehr angenehmes Klima für Reisende. 

 

Allerdings ist Norwegen mit Abstand das teuerste Land in Skandinavien!

Wer dies alles beachtet, wird sehr viel schöne Sachen erleben und Spaß haben in diesem wundervollem Land am Nordatlantik. Aber für Leute mit Höhenangst sind einige Gegenden eine echte Herausforderung. Aber diese lohnen sich!

 

Unsere Männerrunde war optimal und wir hatten viel Spaß!

Auch wenn ich konditionsmäßig nicht ganz mithalten konnte, so konnte ich doch das mit dummen Sprüchen und sinnfreies Gelaber ausgleichen. wink

An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Alex und Kai-Uwe für die Überlassung von Bild- und Videomaterial für meinen Reisebericht!

Werde ich wieder nach Norwegen fahren? Die Fahrt für 2016 mit meinem Kumpel Lutz ist bereits in der Planung. laugh

 

 

 

Was hätte ich noch gebraucht:

 

- Noch mehr Geld wink

 

 

 

Was habe ich nicht gebraucht

 

- Etwas zu viel Essen mitgebracht.

 

 

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